Zusätzliche Messdaten

Filmdosimeter liefern im Gegensatz zu allen anderen zur Zeit verwendeten passiven Personendosimetern Zusatzinformationen über die Expositionsbedingungen, was zu einer erheblichen Verbesserung der Strahlenschutzkontrolle führt. Routinemäßig (d.h. innerhalb des normalen Auswertevorgangs) können mit dem Filmdosimeter die mittlere Photonenenergie sowie die Strahleneinfallsrichtung bestimmt werden.

Eine seitliche Bestrahlung in einem Winkel von 60° – 120° (typischerweise hervorgerufen durch ein fehlerhaftes Tragen des Dosimeters) führt in der Regel zu einer Überbewertung der Dosis. Die Zusatzinformation über die Strahleneinfallsrichtung ermöglicht jedoch hier eine realistischere Dosisabschätzung bei der Bewertung der Messergebnisse.

Auch eine rückwärtige Bestrahlung – somit bei Einhaltung der Tragevorschriften eine Durchstrahlung des Körpers – ist routinemäßig feststellbar und liefert wertvolle Hinweise zur Bewertung der Messergebnisse. Bei Dosimetertypen, die eine Erkennung rückwärtiger Bestrahlung nicht ermöglichen, können die vermeintlich niedrigen Dosiswerte nicht korrekt eingeschätzt werden und somit Grenzwertüberschreitungen unerkannt bleiben!

Eine „einseitige“, somit eventuell absichtliche Exposition ist ebenfalls erkennbar, da in einem solchen Fall die Schatten der Absorptionsfilter der Kassette scharf auf den Messfilmen abgebildet werden. Im Normalfall werden die Filter der Kassette aufgrund diffus auftretender Streustrahlung oder einer Bewegung des Dosimeters gegenüber der Strahlenquelle mit unscharfen Rändern auf den Messfilmen abgebildet.

Filmdosimeter erlauben die Erkennung, ob sie während der Exposition ordnungsgemäß am Körper getragen wurden oder etwa frei Luft bestrahlt worden sind. In einem solchen Fall fehlt der vom Körper rückgestreute – und bei der Auswertung feststellbare – Strahlungsanteil.

Eine qualitative Anzeige von radioaktiven Kontaminationen ist ebenso feststellbar. Dies ist insbesondere beim Umgang mit umschlossenen radioaktiven Stoffen wichtig, da somit eine Erkennung von Undichtigkeiten per Dosimeter möglich wird. Bei anderen Dosimetern, die keine Erkennung radioaktiver Kontaminationen ermöglichen, führt diese Nicht-Erkennung zu falschen – i.A. überhöhten – Dosiswerten.

Auf Anfrage kann auch ein Hinweis/Verdacht auf vorhandene Dosis Beta-Strahlung angegeben werden.

Filmdosimeter im Direktstrahl bestrahlt
Quelle: AWST

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