Glossary

Aktivität, Becquerel
Die Radioaktivität eines Stoffes wird durch seine Aktivität gekennzeichnet. Sie ist festgelegt als Zerfall pro Sekunde und wird in Becquerel gemessen. Abhängig ist die Strahlengefahr jedoch nicht von der Aktivität, sondern von der Art der Strahlung, die bei einem Zerfall freigesetzt wird.
Ansprechvermögen der Dosimetersonde
Das Ansprechvermögen einer Dosimetersonde ist durch das Verhältnis von Messanzeige zu wahrem Dosiswert definiert und stellt einen Vergleichswert zur Charakterisierung der Dosimeter-Empfindlichkeit dar.
Äquivalentdosis
Basis der operativen Größen der Strahlenschutzmesstechnik. Sie ist an einem Punkt im Strahlungsfeld in Gewebe definiert als Produkt aus:

Äquivalentdosis: H = Q • D

Der Qualitätsfaktor Q ist (vergleichbar mit wR) ein Bewertungsfaktor für die Berücksichtigung der unterschiedlichen radiobiologischen Wirksamkeit verschiedener Strahlenarten.

Äquivalentdosis (Personendosen) : Qualtiätsfaktor Q

Organ-Äquivalentdosis (Körperdosen): Strahlenwichtungsfaktor wR

BA-Betriebsnummer

The BA-Betriebsnummer is a number assigned by the Federal Employment Agency in accordance with §18i SGB IV for your employment company (eight-digit number consisting only of digits).

Betriebskategorie

Die Betriebskategorie ordnet den Beschäftigungsbetrieb einer Kategorie zu. Maßgeblich für die Betriebskategorie ist der aktuelle Beschäftigungsbetrieb. Die aktuellen Kategorien können Sie hier einsehen.

Dosimeter, Dosimetersonde, Detektor

Ein Dosimeter ist ein Messsystem zur Ermittlung der Dosisgröße. Der Begriff Dosimeter umfasst alle Bestandteile des Systems, inklusive Auswertegeräte und Auswertealgorithmen.

Das Bauteil des Systems, dass dem Strahlenfeld ausgesetzt ist, ist die Dosimetersonde. Das kann beispielsweise der in die Filmkassette eingelegte Dosismessfilm sein.

Der strahlungsempfindliche Bestandteil eines Dosimeters ist der Detektor. Beim OSL-Dosimeter ist dies der BeO-Detektor, beim TLD-Dosimeter der Chip.

Dosimetry
Unter Dosimetry versteht man das Messen von Strahlung, welche für die Beurteilung von Strahlenrisiken relevant ist. Üblicherweise kommt diese Technik zur Messung der Strahlendosis verursacht durch ionisierende Strahlung im Rahmen des Strahlenschutzes zum Einsatz.
Dosis, Dosisgrößen und -einheiten

Die Energiedosis D ist für alle Dosisbegriffe die Basisgröße und eine physikalische Größe, die unabhängig von der Strahlenwirkung im Organismus definiert wird. Sie ist die Energie, die in einem Massenelement absorbiert wurde. Die Einheit der Energiedosis ist das Gray [Gy = J/kg].

Um die Strahlenwirkung zu berücksichtigen, wurde der Begriff der Äquivalentdosis H eingeführt. Diese ist die Basis der operativen Größen in der Strahlenschutzmesstechnik und berücksichtigt die biologische Wirkung unterschiedlicher Strahlenarten. Die Äquivalentdosis ergibt sich aus der Energiedosis durch Multiplikation mit einem Strahlungs-Wichtungsfaktor wR und wird in Sievert [Sv = J/kg] gemessen.

Die wichtigsten Größen für den praktischen Strahlenschutz sind:

Effektive Dosis E:

  • Maß für das Strahlenrisiko des Menschen, Angabe für Grenzwerte
  • wird auch als Körperdosis bezeichnet
  • nicht direkt messbar

Dosismessgrößen:

Tiefen-Personendosis Hp(10):

  • Äquivalentdosis in 10 mm Körpertiefe
  • wird mit Ganzkörperdosimeter gemessen
  • Liefert Schätzwert für effektive Dosis

Oberflächen-Personendosis Hp(0,07):

  • Äquivalentdosis in 0,07 mm Körpertiefe
  • wird mit Teilkörperdosismetern gemessen
  • Schätzwert für die lokale Hautdosis

Augenlinsen-Personendosis Hp(3):

  • Äquivalentdosis in 3 mm Körpertiefe
  • wird mit Augenlinsendosimeter gemessen
  • Schätzwert für die Organ-Äquivalentdosis für die Augenlinse

Umgebungs-Äquivalentdosis H*(10):

  • Äquivalentdosis in 10 mm Tiefe einer 30 cm Kugel aus gewebeäquivalentem Material
  • wird als Ortsdosis an einer bestimmten Position gemessen
  • liefert einen Schätzwert für die effektive Dosis an diesem Ort
Exposition, Strahlenexposition

Bezeichnet die Strahlenbelastung einer Person oder eines Dosimeters.

Filmdosimeter

Das Filmdosimeter ist der in der Vergangenheit am meisten verbreitete Dosimeter-Typ. Getragen wird der Detektor, der Film, in einer lichtundurchlässigen Hülle, eingeschoben in eine Kassette. Diese Kassette ist mit verschiedenen Filtern versehen.

Durch ionisierende Strahlung und durch sichtbares Licht wird der Film belichtet. Hinter den einzelnen Filterfeldern ergeben sich nach Entwicklung unterschiedliche Schwärzungsgrade. Die Schwärzung des Filmes wird densitometrisch gemessen. Und anschließend aus der Schwärzung hinter den einzelnen Absorptionsfiltern die Dosis bestimmt.

Ganzkörperdosimeter
Ganzkörperdosimeter werden zur Messung für eine Personendosis und in nicht lokal begrenzten Strahlungsfeldern eingesetzt. Da hier von einer gleichmäßigen Bestrahlung ausgegangen wird, sind die Grenzwerte für die Ganzkörperdosis niedriger als solche von Teilkörperdosen.
Kontrollbereich
Kontrollbereiche sind laut StrlSchV § 52 Bereiche, in denen Personen im Kalenderjahr eine effektive Dosis von mehr als 6 mSv, oder höherer Organdosen als 15 mSv für die Augenlinse oder 150 mSv für die Haut, Hände, die Unterarme, die Füße und Knöchel erhalten können.
Körperdosis
Die Körperdosis umfasst die Begriffe Organdosis sowie effektive Dosis und beschreibt für einen bestimmten Zeitraum die Summe aus der durch äußere Strahlenexposition während dieses Zeitraums erhaltenen Körperdosis und der Folgedosis, die durch Aktivitätszufuhr während dieses Zeitraums bedingt ist.
Messung von Dosisgrößen
Allgemein ist die Dosis ein Maß für das gesamte Strahlenrisiko in einer bestimmten Zeitspanne – sie ist demnach abhängig von der Expositionszeit in einem Strahlenfeld. Da die Dosis in einem gleichbleibenden Strahlenfeld mit der Aufenthaltszeit stetig zunimmt, werden Dosisgrenzwerte für bestimmte Zeitintervalle festgelegt. Für die Dosismessung selbst werden Messergebnisse über eine bestimmte Zeit aufaddiert. Dazu muss das Dosimeter in der Lage sein, Messwerte speichern zu können, welches durch das jeweilige Messsystem selbst erfüllt werden kann (z.B.: physikalische Messwertspeicherung beim TLD). Dosimeter, die durch ihr Messsystem Werte speichern, werden passive Dosimeter genannt. Aktive Dosimeter hingegen ermitteln über eine kontinuierliche Dosisleistung die Dosis, die auch direkt angezeigt werden kann.
Optische Dichte
Die Optische Dichte ist über die densitometrische Messung definiert und ist das Maß für den Schwärzungsgrad eines Films. Nachdem ein Lichtstrahl den Film durchdrungen hat, wird die Lichtintensität vor (I0) und hinter dem Film gemessen.
Optisch Stimulierte Lumineszenz (OSL)

The principle of Optically Stimulated Luminescence (OSL) is similar to the principle of Thermally Stimulated Luminescence (TL). Energy in the form of ionizing radiation hits the detector made of BeO and is stored by lifting electrons to higher energy levels. During this process, electrons are trapped in so-called electrical traps until excitation by light occurs again and the electrons fall back to the lower energy base level. This causes the detector to release the stored energy in the form of light. The light output measured with photomultipliers is then a measure of the dose.

 

Unlike Thermally Stimulated Luminescence, Optically Stimulated Luminescence is not excited with heat but with light.

Personendosis
An einer für die Strahlenexposition repräsentativen Stelle der Körperoberfläche gemessene Äquivalentdosis.
Radioaktivität
Die Eigenschaft eines Stoffes, sich im Laufe der Zeit in einen anderen Stoff umzuwandeln, wird als Radioaktivität bezeichnet. Durch den radioaktiven Zerfall einzelner Atomkerne wird diese Umwandlung schrittweise vollzogen. Der Zerfallszeitpunkt eines bestimmten Atoms ist zwar nicht vorhersagbar, der Zeitverlauf des Zerfalls kann jedoch für eine größere Stoffmenge berechnet werden. Die Zeit, in der die Hälfte aller Atomkerne umgewandelt wird, wird dabei Halbwertszeit genannt. Neben der Halbwertszeit gibt es noch eine weitere Kenngröße für die Radioaktivität eines Stoffes – die Aktivität. Bei Kernumwandlungen wird in der Regel Energie in Form von radioaktiver Strahlung abgegeben.
Radon
Radon ist ein natürliches, radioaktives Edelgas, das beim Zerfall von Radium im Erdboden entsteht. Als Gas kann es dem Boden entweichen und sich in Höhlen, Gebäuden, Bergwerken oder auch im Grundwasser anreichern. Durch derartige Anreicherungen können Radon-Konzentrationen entstehen, die eine radiologische Belastung der Atemluft bedeuten.
Radon-Konzentration, Radon-Exposition

Die Radon-Konzentration wird in Becquerel pro Kubikmeter angegeben und beschreibt die Radonmenge in einem bestimmten Luftvolumen.

Die Radonbelastung während eines bestimmten Zeitintervalls ist die Radon-Exposition. Sie ist das Produkt aus Aufenthaltszeit und mittlerer Radon-Konzentration und wird in Becquerel Stunden pro Kubikmeter angegeben.

Sievert (Sv), Gray (Gy)

Das Sievert ist die Maßeinheit unterschiedlich gewichteter Strahlendosen und die Einheit für die Äquivalentdosis H. Die Einheit Sievert wird zur Analyse des Strahlenrisikos und zur Bestimmung der Strahlenbelastung biologischer Organismen eingesetzt.

Das Gray ist die Einheit für die Energiedosis D und beschreibt die pro Masse absorbierte Energie ohne Berücksichtigung der unterschiedlichen biologischen Strahlenwirkung.

SSR-Nummer

Die SSR-Nummer ist eine persönliche Identifikationsnummer für jede beruflich strahlenexponierte Person. Diese können Sie über die Homepage des Bundesamts für Strahlenschutz beantragen: www.bfs.de/ssr

Type of radiation

Ionisierende Strahlung kann in Form von Photonen- oder Teilchenstrahlung auftreten.

Photon radiation ist, wie auch das sichtbare Licht, eine elektromagnetische Welle. Man unterscheidet zwischen Röntgen- und Gammastrahlung. Durch das Abbremsen von Elektronen, z.B. in Röntgenröhren, entsteht Röntgenstrahlung. Die Gammastrahlung hingegen ist eine Photonenstrahlung, die durch radioaktive Stoffe ausgesandt wird. Die Röntgenstrahlung deckt den niedrigen Energiebereich von 5 bis 400 keV ab und die Gammastrahlung einen höheren Energiebereich im MeV-Bereich.

Bei Elektronen- (Beta) und Neutronenstrahlung handelt es sich um Teilchenstrahlung. In der Dosimetrie spielen Alpha- und Ionenstrahlung nur eine untergeordnete Rolle, da sie nur sehr kurze Reichweiten haben und schon durch Luft oder Kleidung abgeschirmt werden.

Strahlenschutzgesetz (StrlSchG)

Das Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) der Bundesrepublik Deutschland setzt die Richtlinie 2013/59/Euratom in nationales Recht um. Es trifft Regelungen zum Schutz des Menschen und – soweit es um den langfristigen Schutz der menschlichen Gesundheit geht, der Umwelt vor der schädlichen Wirkung ionisierender Strahlung.

Mit dem Gesetz hat das bundesdeutsche Strahlenschutzrecht, das bisher auf dem Atomgesetz und dem Strahlenschutzvorsorgegesetz basierte, eine eigenständige und einheitliche Grundlage erhalten. In der Folge wurden Regelungen zusammengeführt, die bislang in der Strahlenschutzverordnung und der Röntgenverordnung enthalten waren. Zahlreiche Vorgaben wurden aktualisiert und an den Stand des wissenschaftlichen Fortschritts angepasst.

Strahlenschutzverordnung (StrlSchV)

Die Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) ist eine Rechtsverordnung im Rahmen des deutschen Atom- und Strahlenschutzrechts. Wichtigste formell-gesetzliche Grundlage ist das Strahlenschutzgesetz (StrlSchG). Sachlich betrifft die Verordnung den Schutz vor ionisierenden Strahlen und damit den Umgang mit radioaktiven Stoffen und den Betrieb von Einrichtungen, die ionisierende Strahlen erzeugen, z. B. Röntgeneinrichtungen.

Die Verordnung macht eine Vielzahl der vom StrlSchG vorgegebenen Grundsätze vollzugsfähig. Das betrifft Strahlenschutzgrundsätze, Genehmigungs- und Anzeigetatbestände, Grenz- und Referenzwerte, Zuständigkeiten sowie Aufsichts- und Verwaltungsverfahren. Darüber hinaus regelt die Verordnung spezifische, konkretisierende materielle Aspekte.

Strahlung (ionisierende)
Photonenstrahlung oder Teilchenstrahlung, die zur Bildung von Ionen führen können.
Tätigkeitskategorie

Die Tätigkeitskategorie ordnet eine beruflich strahlenexponierte Person einer Kategorie zu. Maßgeblich hierbei ist die berufliche Tätigkeit der überwachten Person. Die aktuellen Kategorien können Sie hier einsehen.

Teilkörperdosimeter

Teilkörperdosimeter werden bei lokal begrenzten Strahlenfeldern und zur Bestimmung einer Teilkörperdosis eingesetzt. Dafür werden Ring-Dosimeter eingesetzt.

Im Vergleich zu den Grenzwerten der Ganzkörperdosen sind die der Teilkörperdosen höher, da sie nur das Risiko für die jeweiligen Körperbereiche enthalten. Je nach betroffenem Organ sind diese unterschiedlich.

Thermolumineszenz (TLD)
Als TLD dienen dotierte Festkörpermaterialien, die die Energie ionisierender Strahlung im Detektorkristall speichern können und diese durch gezieltes Aufheizen als Licht wieder aussenden. Die Lichtintensität ist ein Maß für die absorbierte Strahlung. Durch das Aufheizen wird der Detektor gleichzeitig auf null zurückgesetzt und kann anschließend wieder verwendet werden.
Überprüfungsschwelle

Gemessene Personendosiswerte, die kleiner als diese Schwelle sind, werden als Körperdosis gewertet. Werden größere Werte ermittelt, so muss eine Einzelfallüberprüfung erfolgen.

Whole Body Dose Partial Body Dose
Monthly Report > 2mSv
> 1mSv + sex "f"
> 50mSv
Special Report > 6mSv
> 2mSv + sex "f"
> 1mSv + age <18
> 150mSv
Überwachungsbereich
Ein Überwachungsbereich ist ein nicht zum Kontrollbereich zugehöriger betrieblicher Bereich, in denen Personen im Kalenderjahr eine effektive Dosis von mehr als 1 mSv, oder höhere Organdosen als 15 mSv für die Augenlinse oder 50 mSv für die Haut, die Hände, die Unterarme, die Füße und Knöchel erhalten können.
Überwachungskategorie

Der Strahlenschutzverantwortliche hat dafür zu sorgen, dass beruflich exponierte Personen zur Kontrolle und ärztlichen Überwachung vor Aufnahme ihrer Tätigkeit der Kategorie A oder B zugewiesen werden. Grundlage hierfür ist §71 StrlSchV.

Zuordnungs- und Änderungsbogen
Mit jeder Dosimeterlieferung erhalten Sie als Papierkunde dieses Formular von uns. Hier sind die Dosimeter-Nummern aufgedruckt und – soweit bekannt – die zugeordneten Personen. Neben der Zuordnung könne Sie damit auch Änderungen, bspw. neue Person im Betrieb, vornehmen.